Lokales Hochwasser in Unterstetten

Während es wenige Kilometer südwestlich von Unterstetten keinen Tropfen regnete, fielen im kleinen Einzugsgebiet des Unterstettener-Baches unglaubliche Regenmengen.
Anrainer sprechen von 50 Liter binnen einer Stunde, wobei der größte Teil binnen einer halben Stunde fiel.
Die bereits von den Niederschlägen der vergangenen Tage gesättigten Böden konnten diese Wassermassen in keinster Weise aufnehmen. Dadurch trat der Unterstettener-Bach, der normalerweise nur ein kleines Rinnsal ist, binnen kürzester Zeit über die Ufer. Diese "Sturzflut" nahm sogar 200 Kilo schwere Alugestelle sowie Granittröge mit, die teilweise hunderte Meter weit mitgerissen wurden. Die <link der-verband/struktur/#/unterstetten~404128/details>FF Unterstetten</link> wurde um 12:28 alarmiert. In den ersten Minuten war es für die alarmierten Einsatzkräfte jedoch unmöglich zum Feuerwehrhaus zu gelangen, da die Wassermassen und die Strömung keine Zufahrt über die beiden Zufahrtstraßen zuließen. Ein weiteres Problem stellte die ausgefallene Telefonalarmierung in der Landeswarnzentrale dar, die sich nach Rücksprache nicht in kurzer Zeit beheben ließ. So wurden Kameraden welche die Sirene nicht hörten bzw. sich an ihrem Arbeitsplatz befanden durch diverse WhatsApp-Gruppen vom Einsatz informiert und zum Feuerwehrhaus beordert.
Nachdem der Wasserstand kurzfristig etwas zurückging, konnten die ersten Einsatzkräfte das Feuerwehrhaus erreichen. Dort folgte der nächste Schock, denn auch das Feuerwehrhaus wurde durch die Wassermassen bedroht bzw. war zu diesem Zeitpunkt bereits ein leichter Wassereintritt erfolgt. So bestand die erste Sofortmaßnahme darin, dass Feuerwehrhaus vor weiterem Wassereintritt zu schützen. Nach einer ersten Lageerkundung wurde das  gesamte Ausmaß sichtbar und nachdem es weiterhin stark regnete wurde die FF Oberwödling zur Unterstützung nachalarmiert. In den folgenden Stunden wurden bei elf Objekten in Unterstetten sowie in Schröttenham Pumparbeiten durchgeführt bzw. Garagen, Maschinenhallen, Vorgärten, Stallungen sowie im geringen Ausmaß auch Wohnräume von Wasser und Schlamm befreit. Seitens der Feuerwehr Unterstetten war sowohl das neue als auch das alte Feuerwehrhaus, das als Lager dient, vom Wassereintritt betroffen. Glücklicherweise dürften sich die Schäden nach derzeitigem Stand in Grenzen halten. Weiters mussten die Landesstraße im Ortsgebiet von Unterstetten sowie die Gemeindestraßen Richtung Niedertrattnach und die Gemeindestraße in Schröttenham von Schlamm und Schotter befreit werden. Bei der Säuberung der Landesstraße wurden wir von der Straßenmeisterei Grieskirchen mit drei Fahrzeugen unterstützt. Um 19:31 konnte der Einsatz beendet und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden.

_{Text: AW Martin Pimmingstorfer
Fotos: OLM Sonja Pöttinger bzw. FF Unterstetten}